Nihon Ken ist der Oberbegriff für die 6 japanischen Hunderassen welche seit Jahrzehnten als Naturdenkmäler in Japan geschützt sind. Somit war ein Import von den Hunden, wie wir es heute kennen, unmöglich!
Alle haben wie viele ursprüngliche Rassen keinen "typischen Hundegeruch". Auffällig sind die stehenden Ohren, ihr wildes Erscheinungsbild und Blick sowie die sichelförmig getragene oder aufgelegte Rute. Charakterlich zeichnen sie sich durch Treue, Mut, Ausdauer und Stärke aus. Jede Rasse wurde nach der Präfektur benannt aus der sie stammt, mit Ausnahme des Shiba's. Entsprechend sind sie auch unterschiedlich spezialisiert.
- Näheres findet Ihr unter der jeweiligen Rasse. -
Wie alle Hunde waren auch die Nihon Ken früher Jagd- und Gebrauchshunde und wie bereits erwähnt, spezialisiert für ihre Region. Als der westliche Einfluß Japan ergriff, kreuzten sich andere Hunderassen mit den einheimischen um bessere Kampfhunde zu erhalten. Viele Nihon Ken wurden auch durch absurde Behauptungen (bspw. Krankheiten) und im Vergleich zu den "tollen europäischen Hunden" als "Schädlinge" angesehen und getötet.
Durch die Isolation vieler Dörfer in abgelegenen Gebieten und die Wichtigkeit als Arbeitshund dort sind die Nihon Ken in ihrer Reinheit aber erhalten geblieben. 1928 gründete sich die Nihon Ken Honzonkai (japanische Hundeschutzgesellschaft), auch als Nippo bekannt, um diese Hunde zu fördern und zu schützen.
Die Unterteilung erfolgt nicht wie bei uns nach Rasse, sondern nach Größe, klein (Shiba), mittel (Kai Ken, Hokkaido, Shikoku und Kishu) und groß (Akita).
Leider sind trotz vieler Bemühungen die Populationen der Nihon Ken sehr instabil. Der Shiba und der Akita haben bereits viele Anhänger auch in Übersee und Europa gefunden wodurch ihre Registraturen ansteigen. Stark betroffen sind die mittleren Rassen. Im Vergleich zu den Hokkaido und den Kai Ken sind die am stärksten gefährdesten Rassen weiterhin der Shikoku und der Kishu.
Hier haben wir eine grobe Übersicht für Euch. Man kann sehr klar sehen, dass die Anzahl der registrierten Hunde stark abnimmt, von mehreren Tausend auf wenige Hundert im Laufe weniger Jahre. Die Übersicht zeigt nicht alle neu registrierten Welpen in Japan sondern teilweise nur die aus gesonderten Vereinen (bspw. KKA - Kai Ken).
Bild von Shigero Kato
Viele meinen, dass Nihon Ken keine Anfängerhunde sind. Dies ist jedoch nicht wirklich der Fall. Hat man bereits Erfahrung mit anderen "normalen" Rassen wie bspw. einen Schäferhund oder Labrador kann man schnell an dem urtypischen Verhalten und der "Sturheit" der Nihon Ken verzweifeln. Ist man aber unvoreingenommen und lässt sich auf die rassebedingten Ansprüche ein, setzt sich mit den Urtypen (wolfsähnlich - siehe Wolfsrudel) auseinander, sowie geht auf den Nihon Ken als individuelle Persönlichkeit ein und findet einen passenden Weg mit Engagement (Geduld & Konsequenz!), gibt es unsererseits so keine Probleme als Anfänger in die Hundehaltung einzusteigen.
Am Besten ist es immer die Traumrasse einmal in Natura live zu erleben. Nicht die persönliche Präferenz anhand des Aussehens sagt, dass ein Hund zu jemanden passt. Es sind die Grundzüge der Rasse die das Leben, den Alltag bereichern sollen und die Persönlichkeit des Hundes die ihm zum vollwertigen Familienmitglied macht. Diese harmonische Einheit muss gefunden werden. Niemals sollte ein Hund bzw. allgemein ein Tier aus niedrigen Beweggründen genommen werden um bspw. ein Prestigebedürfnis zu stillen. Meistens leiden die Schwächsten, unsere Kinder/Tiere, darunter!